Sonnenhut (Echinacea) ist als alte Heilpflanze bekannt.
Schon die Indianer Nordamerikas nutzten den Sonnenhut als
Heilpflanze gegen Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung.
Heute wird er zur Unterstützung bei Atemwegs- oder Harnwegs-
Infekten, sowie äußerlich bei schlecht heilenden Wunden
eingesetzt.







Königskerze (Verbascum phlomoides)

Das Wissen um die Königskerze ist alt - bereits Hippokrates
erwähnt Verbascum für Wundbehandlungen. Die in der Pflanze
enthaltenen Saponine sollen für Fische giftig sein und laut
Aristoteles betäubt der ins Gewässer gestreute Samen die Fische
und erleichtert so den Fischfang. Hildegard von Bingen erwähnt
die Königskerze als Heilmittel für ein „traurig Herz“. Die Stängel
wurden früher in Pech getaucht und als lang brennende Fackel
genutzt. In der Phytotherapie werden die Wollblumen genannten
Blüten als schleimlösendes Mittel, als Einzeldroge oder Kräutertee,
bei Erkältungen verwandt.










Löwenzahn – Traxacum officinalis

Der Milchsaft des Löwenzahns wurde früher zur Behandlung
von Augenkrankheiten verwendet. In der Volksheilkunde wird er
zur Blutreinigung, bei rheumatischen Erkrankungen und zu
deren Vorbeugung, bei Gicht, Ekzemen, Lebererkrankungen
und zur Diurese angewendet. Der Milchsaft wurde auch zur
Behandlung von Warzen gebraucht. Heutzutage wird die Pflanze
auch zur Aktivierung des Stoffwechsels verwandt. Sie regt die
Bildung von Magensaft und Galle an und fördert die Ausscheidung
über Leber und Niere als Diuretikum.












Johanniskraut – Hypericum perforatum
(wichtiges homöopathisches Mittel)


Bereits in der Antike wurde Johanniskraut als Heilpflanze verwendet.
Heute wird es als pflanzliches Arzneimittel wegen seiner leicht
stimmungsaufhellenden Wirkungen zur Behandlung von leichten
bis mittleren depressiven Verstimmungen oder nervöser Unruhe
eingesetzt.




Herbstzeitlose – Colchicum autumnale

Es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung
mit dem Bärlauch.
Alle Teile der Herbst-Zeitlosen enthalten das
giftige Alkaloid Colchicin, ein Kapillar- und Mitosegift. Vergiftungs-
erscheinungen treten erst mit 2-6 Stunden Verzögerung ein.
Die Symptome äußern sich in einem Brennen im Mund. Es folgen
Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit oft blutigen
Durchfällen. Je nach Dosis kann es zum Tod durch Atemlähmung
oder Kreislaufversagen kommen, häufig beobachtet man auch
Nierenschädigungen. Die Sterblichkeit liegt bei 90 %! Als tödliche
Dosis gelten bei Erwachsenen etwa 20 mg, entsprechend etwa
5 g Samen oder etwa 50 g Blättern. Die Herbst-Zeitlose ist auch
giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Ziegen, Hunde und
Katzen und auch für Vögel.




Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Kamillenblüten werden als Entzündungshemmer, zur Kramp-
flösung, gegen Blähungen und als Magenmittel eingesetzt. Sie
haben eine wundheilungsfördernde, desodorierende und anti-
bakterielle Wirkung. Hauptanwendungsgebiete sind bei inner-
licher Anwendung Magen- und Darmbeschwerden wie Gastritis,
Enteritis, Colitis, Blähungen, krampfartige Beschwerden im
Verdauungstrakt und Menstruationsbeschwerden. Äußerliche
Anwendung findet die Echte Kamille bei Haut- und Schleimhaut-
entzündungen, bei bakteriellen Hauterkrankungen, auch der
Mundhöhle und des Zahnfleisches. Bei entzündlichen Erkrankun-
gen der Luftwege werden Inhalationen vorgenommen. Bei
Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich werden Bäder und
Spülungen vorgenommen. Im Bereich der Volksmedizin wird
Kamillentee als Schlaftee und als Beruhigungsmittel verwendet.




Dulcamara, Bittersüss oder bittersüßer Nachtschatten,
ist eine giftige Pflanze. In der Homöopathie wird Dulcamara bei
Erkrankungen eingesetzt, die durch feuchtes, nasses Wetter
oder durch feuchte oder nasse Kleidung entstanden sind.
Es ist also ein Mittel bei allen möglichen Arten von Erkältungen,
Blasenentzündungen oder Katarrhe.






Blauer Sturmhut – Aconitum napellus
(wichtiges homöopathisches Mittel)


Alle Pflanzenteile, besonders die Wurzel, sind stark giftig.
Bereits 0,2 g der Wurzel bewirken Vergiftungserscheinungen,
2 g der Wurzel sind tödlich. Das Gift blockiert die Muskelendplatten
und führt zu Herzarrhythmien, Krämpfen und Kreislauflähmungen.
Eine Vergiftung durch Eisenhut macht sich durch ein Prickeln auf
den Lippen und eine Taubheit der Zunge bemerkbar.
Die Betäubung erfasst dann den ganzen Körper.
Der Herzrhythmus beschleunigt sich und der Tod tritt infolge
einer Lähmung der oberen Atemmuskulatur ein.






Arnika – Arnica montana (wichtiges homöopathisches Mittel)

Arnikablüten werden äußerlich bei stumpfen Verletzungen,
Prellungen, Blutergüssen und Verstauchungen, oberflächlichen
Venenentzündungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum,
rheumatischen Beschwerden und zur Behandlung von Entzün-
dungen nach Insektenstichen angewandt. Aufgrund der toxisch
wirkenden Inhaltsstoffe muss von einer innerlichen Anwendung
abgeraten werden. Insbesondere bei längerer Anwendung oder
bei entsprechend sensibilisierten Personen können durch Arnika
selbst Hautausschläge hervorgerufen werden.




Fingerhut – Digitalis

Die in den Pflanzen enthaltenen Digitalisglykoside werden
therapeutisch zur symptomatischen Therapie der
Herzinsuffizienz eingesetzt, da sie eine positiv inotrope
Wirkung am Herzen zeigen. In hohen Dosen wirken sie
als Gift, das durch Herzrhythmusstörungen zum Tod führt.




























Gewöhnliche Kuhschelle - Pulsatilla

Die Pflanze ist in allen ihren Bestandteilen sehr giftig.
Sie enthält Protoanemonin, das ein außerordentlich heftig
wirkendes Reizmittel für Haut und Schleimhäute ist. Schon der
Umgang mit der Pflanze kann zu Blasenbildung, Verätzungen
und Entzündung der betroffenen Hautstellen führen. Bei Verzehr
von Pflanzenbestandteilen kann es zu Nierenentzündungen,
Magen- und Darmbeschwerden und Lähmungen des
Zentralnervensystems kommen.












Knöterich - Polygonum aviculare

Die Wirkstoffe des Knöterichs wurden früher zur unter-
stützenden Behandlung von entzündlichen Veränderungen der
Mund- und Rachenschleimhaut, und Atemwegserkrankungen,
sowie gegen Durchfall verwendet. Ebenso als harntreibendes
Mittel bei Blasen- und Nierenerkrankungen, bei rheumatischen
Beschwerden und auch, aufgrund des Gehaltes an Kieselsäure,
als unterstützendes Mittel bei der Therapie der Lungentuber-
kulose.
Äußerlich verwendete man das Kraut bei Geschwüren
und Wunden.


  



Wildes Stiefmütterchen - Viola tricolor

Das Stiefmütterchen wird äußerlich zur Unterstützung bei Haut-
erkrankungen wie Ekzemen, Grindflechte, Akne und Juckreiz
angewendet. Früher wurde es in der Volksmedizin noch bei
Keuchhusten, Katarrh der Atemwege und fiebrigen Erkältungs-
krankheiten gebraucht. Zur Anwendung wird ein Tee gekocht,
der in Form eines Umschlages auf die betroffenen Hautstellen
aufgebracht wird. Stiefmütterchentee soll zudem blutreinigend
und harntreibend wirken.






Echte Goldrute (Solidago virgaurea)

Bei Nieren- und Harnwegsproblemen wird Echte Goldrute
eingesetzt. Aus dem Kraut der Echten Goldrute wird ein
Arzneiextrakt gewonnen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe des
Echten Goldrutenextraktes sind u.a. Phenolglycosid, Leiocarposid
und Flavonoide. Sie wirken harntreibend, entkrampfend und
entzündungshemmend. Aufgrund dieser Wirkungen eignet
sich die Arzneipflanze hervorragend zur Durchspülungstherapie
der Nieren und Harnwege.




Weiße Zaunrübe – Bryonia alba

Anwendung in der Volksheilkunde als Abführmittel, Brechmittel
und Diuretikum; bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, der
Atemwege, Rheuma, Stoffwechselstörungen, Lebererkrankungen
und Infektionen. Spezielle Extrakte aus der Droge werden wegen
ihrer immunstimulierenden Wirkung in einigen Fertigarzneimitteln
und als homöopathisches Heilmittel verwendet.







Chrysanthemum roseum

Schon im frühen Mittelalter wurden chinesische Chrysanthemen
als Heilpflanzen verwendet. Die Hangbai–Chrysantheme wird 
heute noch in China für die Herstellung von Arzneimitteln genutzt
und dient als Stärkungsmittel.






Weiße Taubnessel – Lamium album

Hilft als auswurfförderndes Mitte bei Erkrankungen der Atem-
wege, ist schleimlösend und lindert Blähungen. Mittels Um-
schlägen der abgekochten Pflanze werden Hautschwellungen,
Beulen, Krampfadern und Gichtknoten behandelt. Die Taubnessel
wirkt harntreibend nd wird als Blutreinigungsmittel verwendet.
Eine entzündungshemmende Wirkung ist nachgewiesen. Dies
hilft bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Als
Hauptwirkstoffe gelten Iridoidglykoside, hauptsächlich Lamalbid,
sowie Caryoptosid und den Albosiden A+B. Früher wurden die
jungen Triebe der Weißen Taubnessel als Gemüse gegessen.






Belladonna-Tollkirsche (wichtiges homöopathisches Mittel):

Die schwarzen Beeren enthalten das Gift Hyoscyamin.
Aus den Blättern lässt sich ein Wirkstoff extrahieren,
der krampflösend ist. Bei Kindern führen 3-5 Beeren,
bei Erwachsenen 10 Beeren innerhalb von 14 Stunden
zum Tod durch Atemlähmung!








Mariendistel – Silybum marianum

Der Wirkstoffkomplex Silymarin wirkt leberschützend, leberstärkend,
entgiftend und regt den Gallenfluss sowie die Zirkulation an.
Lebervergiftungen können mit Silibinin, das aus den Früchten der
Distel gewonnen wird, behandelt werden. Silymarin soll die Struktur
der äußeren Zellmembran der Hepatozyten so verändern, dass
Lebergifte nicht in das Zellinnere eindringen können. Dadurch soll
die Regeneration der Leber erhöht werden. Weitere Wirkstoffe der
Pflanze sind: Bitterstoffe, Biogene Amine, Gerbstoff, Farbstoffe,
in geringem Anteil auch ätherische Öle, unbekannte scharfe
Substanzen und Harze. In klinischen Studien zeigten sich Erfolge
bei der Prävention von Haut- und Prostatakrebs, was mit der
antioxidativen Wirkung begründet wird. Weitere Anwendungen:

Gallenbeschwerden, Magen- Darmbeschwerden, Migräne,
Reisekrankheit, Trigeminusneuralgie und Krampfadern.




Wilde Malve - Malva sylvestris

Verwendet werden meist Blätter und Stängel, die man kurz vor der
Blüte sammelt. Sie werden für den Malventee genutzt. Wirksame
Bestandteile sind Gerbstoffe, Schleim und Flavonolglykoside wie
Malvin. Die Droge wird wegen ihrer Heilwirkung auch in der
Pflanzenheilkunde eingesetzt. Sie wirkt entzündungshemmend,
reizlindernd und zusammenziehend. Außerdem findet sie als
Unterstützungsmittel bei Entzündungen des Mundes, des Rachens
und der Atemwege mit Verschleimung, sowie bei eitrigen
Verletzungen und Geschwüren (Nagelbettentzündungen,
Furunkel, Unterschenkelgeschwüren)Verwendung.
Ihre krampflösende Wirkung wirkt bei Magen- und Darmkoliken
sowie bei leichten Durchfällen.






Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Der Wiesensalbei wirkt ähnlich wie der Echte Salbei, nur etwas
schwächer. Zur Anwendung kommen die getrockneten Laubblätter.
Sie werden als Tee, Spülung oder zum Gurgelnlösung eingesetzt.
In den Blättern finden sich ätherische Öle, Flavonoide, Bitter-
und Gerbstoffe. Wiesensalbei wirkt entzündungshemmend und
schwach antibakteriell. Er reduziert auch die Schweißbildung.






Wundklee - Anthyllis vulneraria L.

Der Wundklee ist nicht nur eine Heilpflanze gegen schlecht
heilende Wunden und Magen-Darm-Probleme; Wundklee
verbessert auch die Böden, schützt vor Erosion, ist eine
Futterplanze und wird von Bienen geschätzt.






Brennnessel (Urtica dioica)

Wirkt antirheumatisch,milchtreibend, blutdrucksenkend,
blutreinigend, blutzuckersenkend, entzündungshemmend, harn-
treibend, stoffwechselsteigernd, stuhlgangfördernd, gefäßerwei-
ternd, durchblutungsfördernd.





Lavendel - Lavandula

Schon Antike und Klostermedizin schätzten Essig, Essenz
und ätherisches Öl des Lavendels als Allzweck-Waffe gegen
Wundbrand, Pest und Cholera - und zur Aromatherapie.




Weinraute (Ruta graveolens)

Die Weinraute war im Mittelalter eine hochgeschätzte Heilpflanze.
Sie half bei Augenleiden, Ohrenschmerzen und bei Wurmbefall.
Sie stand in dem Ruf, ein wirksames Gegenmittel gegen Gift zu sein.
Ihren Ruf als Heilmittel erlangte die Raute im 17. Jhd. zur Zeit der
großen Pestepidemien.
Bekannt ist die Weinraute auch wegen
ihrer abortiven Wirkung. In einigen Regionen Frankreichs trägt sie
deshalb den Namen „Kraut der schönen Mädchen" und wurde
für Abtreibungen genutzt.

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